Flessau


Vier unserer acht geschilderten Bahnhöfe und Betriebsstellen liegen an der Strecke Stendal – Arendsee der ehemaligen Stendaler Kleinbahn AG. Flessau ist der erste dieser Stationen, den unsere Modellbahnzüge erreichen. Vier Weichen reichen aus, um einerseits die Ladestraße beidseitig an das Streckengleis anzuschließen und andererseits ein ebenfalls mit zwei Weichen versehenes Kreuzungsgleis anzubinden. 


Obwohl Flessau nur etwa drei Kilometer vor Klein Rossau entfernt ist, wurde hier täglich eine Zugkreuzung durchgeführt. Nach mündlicher Überlieferung lief diese Zugkreuzung folgendermaßen ab: Zug 1 kam aus Richtung Stendal (im Modell aus Badel) und fuhr an den Bahnsteig. Nach dem Reisende aus- oder eingestiegen waren, drückte der Zug über die Weichen 1 und 2 in das Ausweichgleis zurück. Zur Orientierung für das Personal des rückwärts rangierenden Zuges war am Halteplatz eine H-Tafel, Signal So 8, aufgestellt. Hier musste die Ankunft des Zuges 2 aus Richtung Klein Rossau abgewartet werden. Nachdem dieser Zug 2 abgefertigt und ausgefahren war, rückte Zug 1 wieder an den Bahnsteig und konnte nach kurzem Halt und erteiltem Abfahrtauftrag seine Fahrt in Richtung Klein Rossau fortsetzen. Laut Kursbuchtabelle 754 der Deutschen Reichsbahn fand im Sommer 1968 eine solche Zugkreuzung nachmittags mit Triebwagen statt. Zugkreuzungen führen wir in Flessau auch im Modell durch, für Zuschauer eine interessante Alternative in unserem Betriebsablauf.

Am südlichen Ende der Ladestraße befand sich eine sehr kurze Viehverladerampe. Hier war wohl das ganze Geschick des Lokführers gefragt, wollte er den Viehwagen punktgenau an der Rampe zum Stehen bringen. Die Rampe war nicht breiter als eine Güterwagentür. Altschwellen und eine Kiesaufschüttung mussten reichen.  
Weitere Anlagen und Nebengebäude entsprachen dem Standard der altmärkischen Kleinbahnen und waren entsprechend einfach ausgeführt. Es gab ein Toilettengebäude sowie eine Fuhrwerkswaage. Der Güterschuppen lehnte sich an das Empfangsgebäude an. Gegenüber des Empfangsgebäudes war ein rechtwinklig zum durchgehenden Streckengleis angeordnetes Abstellgleis für Draisinen angelegt. Ein Wellblechschuppen diente der Rotte als Werkzeugschuppen. Zum Wassernehmen der Dampflokomotiven hatte man in Flessau einen Brunnen angelegt, dessen Saugrohr markant in die Höhe ragte.

Unser Modellbahnhof wird bei Ausstellungen auch als Endbahnhof genutzt, wenn nicht alle Elemente gezeigt werden. Die untere Ebene dieses Anlagenteils nimmt den Schattenbahnhof Osterburg auf. 

Gute Reise auf unserer Anlage.
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